Palac w nocy

Es war die Nacht am Ende des zweiten Tages unserer Polen-Tour im Dezember. Von vorne herein nur als Fotostopp angedacht, stand für diesen Tag als letztes Objekt die Ruine eines Schlosses auf der Liste. In leichtem Schnee und vor dem Sternenhimmel eine tolle Kulisse. Zwar war es mittlerweile deutlich abgekühlt, aber dieses Motiv wollte ich unbedingt noch einfangen, wenngleich hierfür mehrere Versuche und Belichtungszeiten von zwei bis vier Minuten nötig waren. Weitere Bilder waren schließlich nicht mehr möglich, da sich durch die merkliche Kälte von rund -20°C auf meiner Linse bereits Eiskristalle bildeten und mir inzwischen fast sämtliche Körperteile abfroren...

Erbaut wurde der Palast mit einer Wohnfläche von rund 1000m² im Jahr 1914. Im Zweiten Weltkrieg besetzten ihn deutsche Truppen. In den 80er Jahren sollte mit der Renovierung begonnen und dort Wohnungen eingerichtet werden. Das Vorhaben scheiterte jedoch und in den Folgejahren fiel das Anwesen massiven Plünderungen und Beschädigungen zum Opfer. Heute gehört es einer Privatperson, der sich aber nicht darum kümmert und es weiter zerfallen lässt. Das Dach und die Zwischendecken sind bereits eingebrochen und auch die hölzernen Treppen sind den letzten Jahren zusammengestürzt.
Im Dorf erzählt man sich übrigens vom Geist einer Frau, der in der Palastruine umhergehen soll.
 

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