Index Startseite News Fotogalerie Burgen Fotogalerie Lost Places |
Videos Newsletter Links Impressum & Rechtliches |
Eine persönliche Anmerkung zur Weitergabe von
Adressen
Der oberste Grundsatz lautet, einen Ort
wieder so verlassen, wie wir ihn vorgefunden haben: Diebstahl, randalieren & Vandalismus (inkl.
dem Sprayen von Graffiti) und Zerstörungen jeglicher Art (auch das Aufbrechen von Türen oder
Fenstern, um ein Objekt betreten zu können) sowie die Entsorgung von Abfällen an
/ in verlassenen Orten sind für mich ein absolutes Tabu! Unbestreitlich sind mutwilligen Zerstörungen
nicht selten mitunter auf ortsansässige Randalierer
zurückzuführen, die keinerlei Interesse und Anerkennung für den historischen,
kulturellen und optischen Wert verlassener Bauten besitzen. Dennoch gibt es
traurigerweise auch
etliche(!) Beispiele von Lost Places, die über Jahre, teils Jahrzehnte, weitestgehend unberührt
blieben - doch nachdem sich deren Standort herumgesprochen hatte, wurden diese
Orte schließlich innerhalb kürzester Zeit
aufgrund von Vandalismus, Graffitis und nicht zuletzt durch
Diebstähle massiv verschandelt, geplündert und zerstört. Wenn ein Objekt wie gesagt
über Jahre hinweg nahezu unberührt bleibt, sich dessen Zustand aber just nach
dem Bekanntwerden der Adresse innerhalb kürzester Zeit derart verschlechtert,
dann kann man einen Zusammenhang nicht mehr von der Hand
weisen! Zumal es sich bei den o. g. Vorkommnissen leider keinesfalls um Einzelfälle handelt. So erklärt sich auch, warum viele verlassene Objekte mit "Fakenamen" benannt und nicht immer Außenaufnahmen gezeigt werden. Und nicht zuletzt zerstören auch "Urbex-Dekorateure", die für ihre Fotos alles mögliche umstellen und neu arrangieren, jegliche Authentizität der Orte. Im Übrigen führen u. U. auch "Massenaufläufe", unkontrolliertes Blitzen & Ausleuchten oder lautstarke Erkundungen dazu, dass Anwohner / Eigentümer auf Besucher aufmerksam werden. Und das kann wiederum zur Folge haben, dass ein Objekt stärker kontrolliert wird und Zugänge verschlossen werden. Und noch einen weiteren
Aspekt sollte man nicht außer Acht lassen: Urban Exploring / das Betreten und
Erkunden von verlassenen Gebäuden ist in den meisten Fällen nun mal nicht legal
und auch nicht immer ungefährlich. Auch in Hinblick darauf wollte ich es nicht
mitverantworten, mir unbekannte Personen in ein Objekt „zu lotsen“. Wenn ich
jemanden nicht kenne, kann ich weder dessen Absichten, noch dessen Verhalten und
Risikobereitschaft abschätzen. Man muss zudem nur mal die mögliche Konsequenz
bedenken, wenn jemandem ein Stein auf den Kopf fiele, jemand durch eine marode
Decke bräche oder Ähnliches. Und das hätte ich durch die Weitergabe einer
Adresse letztendlich (zumindest indirekt) mit zu verantworten. Und somit ist es
für mich bereits dadurch ausreichend begründet, dass ich den Standort der lost
places mir unbekannten Personen generell nicht nenne! Daran ändert sich
auch nichts, wenn mir jemand schreibt, dass er in einem Objekt nicht randaliert,
die Adresse nicht an andere weitergibt
und sich dort angemessen verhält (was ich eh nicht kontrollieren könnte). Umso wichtiger finde ich es, die Motive zu erläutern, warum man mit Lagebeschreibungen, Ortsnamen und dergleichen nicht "hausieren" gehen sollte. Gleiches gilt für das Tauschen von Adressen mit Fremden, was mir öfter mal angeboten wird. Das sehe ich hinsichtlich der genannten Gründe konsequenterweise ebenso kritisch, da man nun mal nie sicher sein kann, welche Kreise das zieht und in welche Hände die Lage eines Objektes letztendlich möglicherweise gerät. Ich muss zugeben, dass ich in meiner Anfangszeit diesbezüglich selbst etwas
unbedarft und naiv war und mir zu wenige Gedanken darüber gemacht habe. Aber aus
Fehlern lernt man bekanntlich und zum Glück lernt man nie aus. Früher dachte
ich "Mir macht das Erkunden und Fotografieren Spaß, warum soll ich anderen das
vorenthalten?" Aber heute sehe ich das aus genannten Gründen
differenzierter, bzw. muss
es bedauerlicherweise aus einem anderen Blickwinkel sehen. + + + Da ich immer mal wieder gefragt werde, wie ich die Orte aus meinen Galerien finde, gerne auch hierzu ein paar Tipps zu meiner persönlichen Vorgehensweise (es ist schließlich nicht meine Intention, dass möglichst niemand lost places ausfindig macht, sondern dass man einerseits auch selbst etwas dafür tut und sich andererseits dort angemessen verhält). In der Regel plane ich meine Touren im Vorfeld sehr genau und richte auch meine Urlaube gezielt darauf aus. Wenn ich einen Urbex-Trip vorbereite, durchforste ich akribisch jeden Meter der Satellitenbilder auf Google Earth und schaue mir dort verknüpfte Fotos entlang der Fahrtstrecke & Umgebung an. Auch das in Google Earth integrierte Google Street View kann helfen, wenngleich dieses teils ältere Aufnahmen zeigt und zudem leider nicht flächendeckend verfügbar ist, insbesondere in Deutschland nicht. Dennoch sind dort, wo Street View vorhanden ist, ab und zu mal verwilderte Gärten, kaputte oder vernagelte Fenster usw. auszumachen - und manchmal hat man vor Ort dann eben Glück und rückseitig steht eine Tür oder ein Fenster offen. Natürlich erfordern die Suche und Recherche Zeit, aber diese sollte man für das Hobby auch bereit sein zu investieren, wenn man sich wirklich dafür interessiert. Sehe ich auf den Satellitenaufnahmen von Google Earth abgelegene Häuser oder solche mit einem löchrigen Dach, fahre ich diese oftmals einfach auf gut Glück an, wenn ich in der Gegend bin; manchmal steht das Gebäude noch und ist dann tatsächlich unbewohnt. Unterwegs fahre ich,
sofern es die zeitliche Planung zulässt, bewusst über Landstraßen und durch die
Ortschaften, anstatt über Autobahnen, was mir ebenfalls schon manchen unerwarteten
Zufallsfund beschert hat. Verlassene Gebäude finden
sich zudem öfter mal in Industriegebieten oder entlang alter Bahnlinien. Wenn ich auf Websites oder in Foren ein Objekt sehe das mich interessiert, versuche ich, im Netz von verschiedenen Seiten Informationshäppchen zusammenzutragen, die Puzzleteile zusammenzusetzen und dann mittels Google sowie dessen Bildersuche evtl. mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Manchmal hat man Glück und findet etwas schnell, manchmal muss man tage- oder wochenlang unzählige Seiten durchstöbern und manchmal bleibt die Suche nach dem "Objekt der Begierde" eben auch erfolglos. Das ist nun mal so. Ich denke aber, dass sich mit diesen Ratschlägen das eine oder andere verlassene Gebäude finden lässt, wenn man bereit ist, auch etwas Zeit für die Suche zu "opfern". Um Objekte im Ausland zu finden, übersetze ich per online-Translator einfach entsprechende Schlagworte (wie "verlassenes / stillgelegtes / aufgegebenes / ruinöses ..." "Haus / Klinik / Krankenhaus / Sanatorium / Herrenhaus / Farm / Hofgut / Hotel / Fabrik / Schloss / Villa / Kirche...") in die entsprechende Sprache und suche damit in der Bildersuche von Google. Die Trefferquote hierbei ist meist recht hoch, um lohnenswerte Objekte zu finden. Da ich das Hobby jetzt schon seit einigen Jahren betreibe, habe ich im Laufe der Zeit aber natürlich auch ein paar Kontakte geknüpft, zu denen man durch persönliche Treffen Vertrauen aufgebaut hat und von denen man ab und zu mal einen Tipp bekommt. Aber oft ist die Suche wie gesagt mit viel Zeitaufwand und Arbeit verbunden - das gehört für mich aber dazu und ich mache es auch gerne! Schließlich kann ich von anderen nicht etwas erwarten, was ich selbst nicht zu leisten bereit bin. Und das Erfolgserlebnis, wenn man selbst etwas gefunden hat, ist auch ein gutes Gefühl. Es gibt genügend Möglichkeiten, um Gleichgesinnte kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und erst mal gegenseitiges Vertrauen aufzubauen - sei es über Aktivität in entsprechenden Foren und Online-Gruppen zum Thema oder Teilnahme an Urbex-Treffen usw. Liegt man auf einer Wellenlänge, ergeben sich daraus letztendlich auch gemeinsame Touren. Ich habe in meiner Anfangszeit auch nicht die Adressen auf
einem Silbertablett serviert bekommen; das Auffinden war häufig mit viel
Recherchearbeit verbunden und ist es oft auch heute noch. Wem dies bereits zu
aufwendig ist, der sollte sich vielleicht überlegen, ob Urbex tatsächlich
das geeignete Hobby für ihn ist. Das mag arrogant klingen, ist aber nun mal
meine Meinung. Aus Bequemlichkeit andere die
Arbeit machen zu lassen und
sich selbst auf dem einfachsten Weg dann die Rosinen aus dem Kuchen zu picken,
hat für mich nichts mit wirklichem Interesse zu tun. + + +
Manche mögen meine Beweggründe trotz der hiesigen
Stellungnahme nicht verstehen oder meine Meinung nun mal nicht teilen (was ja
jedem freigestellt ist). Wie diese Website entstand und warum ich meine Fotos der von mir besuchten Objekte überhaupt online stelle, habe ich im Übrigen hier erklärt. In diesem Sinne liebe Grüße
Einen weiterführenden Text zum
Thema "Gedanken zur
Urbex-Szene sowie zu Kritikpunkten an mir und meiner Website"
findet ihr bei Interesse HIER.
|