Ruinenland

 
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Manor house from 1859

Das Schloss im heutigen Serbien wurde 1859 von Giorgio Foeni Moconji erbaut, einem Mitglied einer Adelsfamilie rumänischer Abstammung. Nachfolger wurde seine Tochter Georgina, die später Ehefrau von Rudolf Bisingen-Nippenburg, Graf einer württembergischen Adelsfamilie.
Die seitlichen (und heute leider leeren) Nischen waren einst mit Skulpturen verziert, die Fassade mit Blick auf den Park ist geprägt von Historismus und Romantik. Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert befanden sich im Schloss eine umfangreiche Bibliothek mit mehreren tausend Bänden sowie eine interessante Sammlung von Porzellan und antiker Möbel. Rudolf Bisingen beauftragte die Möbelfabrik "Ländel Lerinc" in Szeged und Arad mit der Dekoration des Schlosses. Das Gebäude war einst von einem üppigen Garten umgeben, mit einem Teich, einem Brunnen, einem Bach samt Brücken sowie seltenen und exotischen Pflanzenarten.

Nach dem Beginn einer neuen Epoche in den 1930er Jahren befand sich das Anwesen in einer schwierigen Situation.  Familienmitglieder lebten noch bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Schloss, bis es schließlich durch Enteignung in staatliches Eigentum überging. Anschließend wurde das Gebäude  mitunter als Waisenhaus und zuletzt als Büro einer landwirtschaftlichen Genossenschaft genutzt, bis es aufgrund mangelnder Pflege und Plünderungen mehr und mehr zerfiel.

Mehrere Bereiche im Inneren waren bereits eingestürzt und nicht mehr begehbar. Gegen Ende meiner Erkundung stieß ich im Erdgeschoss auf ein Zimmer, dessen Tür sich nicht öffnen ließ. Auf der anderen Seite dieses Raumes war eine weitere Tür, die durch ein großes, quer liegendes Holzbrett versperrt war. Neugierig geworden räumte ich es zur Seite, öffnete die Tür und blickte erschrocken auf ein paar gelbliche schmutzige Füße. Im ersten Moment dachte ich tatsächlich an eine Leiche. Glücklicherweise war dem jedoch nicht so, sondern es handelte sich um einen Obdachlosen, der sich zuvor nicht bemerkbar gemacht hatte, bis er plötzlich einen lauten Schrei losließ. Erschrocken verließ ich daraufhin das Schloss, ohne dass der Mann mir folgte.


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