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The church of ghosts
Diese Kirche stand
schon lange auf meiner Liste, aber erst jetzt habe ich es geschafft, sie
zu besuchen. Im abgelegenen und weitestgehend verlassenen Dörfchen
fristete das Gotteshaus, deren Geschichte ins 13 Jahrhundert zurück
reicht, lange Zeit ein trauriges Dasein. 2012 entstanden im Rahmen eines
Projekts zur Rettung der Kirche durch einen Künstler die ersten
Gipsfiguren - anfangs 9, später 13, mittlerweile 34 Geister. Irgendwie
unwirklich, in jedem Fall faszinierend, sitzen die innen hohlen und
filigranen Figuren aus gegipster Gaze & Gardinen stumm in den Bank-Reihen
und vermitteln ein interessantes Bild. Einige Figuren sind phosphoresziert
und leuchten nachts. Dieses Schauspiel blieb mir jedoch leider verwehrt -
da mir noch eine 2,5-stündige Fahrt über Schotterpisten zu meiner
Unterkunft bevor stand, konnten ich nicht bis zur Dunkelheit warten. Da es bereits negative Reaktionen darauf gab, dass ich den Link und somit die Lage der Kirche öffentlich mache, sei folgendes gesagt: Ich mache es in diesem Fall, um dem Gebäude durch Eintrittsgelder weiterer Besucher zu helfen! Davon abgesehen ist die Kirche mittlerweile nicht nur weitläufig bekannt, sondern der Wächter wohnt auch in Sicht- und Hörweite unmittelbar davor und schließt nur auf, wenn er anwesend ist - was möglichen Diebstahl und Vandalismus zwar nicht endgültig ausschließt, aber wohl weitestgehend unterbindet. Ebenso kamen Kommentare, dass die ganze Aktion mit den Figuren "dämlich" sei. Sicherlich Geschmackssache und an jedem Ort wollte ich Vergleichbares definitiv auch nicht haben. Aber stürzen Gebäude irgendwann völlig ein, brennen ab, werden randaliert, zugesprüht, vermüllt oder gar abgerissen, ärgert man sich darüber. Wird ein außergewöhnliches Projekt für den Erhalt ins Leben gerufen und bewirbt man es, passt es manchen auch nicht. Also wie man es auch macht, ist es eh falsch. Ich finde das Projekt in diesem Fall jedenfalls unterstützenswert. |