Chateau et chapelle

Direkt oberhalb des Schlosses befindet sich ein einsames, aber bewohntes Haus. Vielleicht der Besitzer, und er war zu Hause. Deshalb haben wir sehr leise gehandelt, sodass er uns nicht gehört und zum Glück auch nicht gesehen hat (leider sind Deutsche in Frankreich aufgrund der Vergangenheit oftmals nicht sehr willkommen. Und manche Franzosen reagieren noch viel unfreundlicher und deutlich aggressiver, wenn sie Deutsche beim Erkunden verlassener Orte erwischen).

Das Schloss wurde Mitte des 19. Jahrhunderts für eine Grafenfamilie erbaut. Während des Zweiten Weltkriegs brannte das Schloss nieder. Durch Reparationszahlungen wurden das Dach sowie einige Decken und eine Treppe im Inneren des Gebäudes nach dem Krieg repariert. Aber seitdem ist nichts mehr passiert. Heute ist das Anwesen nur noch eine schmucklose Hülle und völlig leer. Also habe ich dort nur ein Foto von einem ehemaligen Kamin gemacht. Ansonsten gab es außer hässlichem Beton von den früheren Reparaturen nichts zu sehen.
Viel interessanter war hingegen eines der kleineren Gebäude vor dem Schloss. Im Erdgeschoss befand sich ein altes Bett mit Metallrahmen und, malerisch, ein Kreuz vor einem mit Efeu bedeckten Fenster. Im ersten Stock dieses Hauses befand sich, über eine steinerne Wendeltreppe zu erreichen, auch eine Kapelle; Wunderschön mit einem Rosettenfenster, farbigen Scheiben und Engelsfiguren an der Wand sowie mehreren Weinflaschen in einer Ecke neben dem Altar. Das Obergeschoss konnte nicht mehr betreten werden, das Dach war dort bereits eingestürzt. Gleiches gilt für ein anderes Gebäude daneben, das innen bereits komplett eingestürzt war. Schön war auch ein verlassener LKW vor dem Schloss.

 
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